Die passende Vogelkäfig Einstreu
Die Käfig-Einstreu
Heu ist eine sehr schöne Einstreu, vorausgesetzt allerdings, es bringt eine gute Qualität mit und ist nicht staubig.
Eine gut geeignete Einstreu zeichnet sich dadurch aus, dass sie Federn und anderen Schmutz möglichst gut bei sich hält, einfach zu handhaben und möglichst staubfrei ist und vielleicht auch die Vögel ein wenig anregt, sich damit zu beschäftigen. Vielleicht möchte man auch eine Polsterung für gehandicapte Vögel.
Der früher allgemein übliche Vogelsand, welcher oft gleich den Grit enthielt, hat mittlerweile seine Relevanz verloren. Sondern es gibt zwischenzeitlich viele verschiedene Möglichkeiten, um den Käfig einzustreuen, von denen ich hier von „hart und schwer“ bis zu „weich und leicht“ ein paar Möglichkeiten vorstellen möchte.
Zu Zeiten, als die Käfige noch wesentlich kleiner waren als heute, hat man überwiegend Vogelsand als Einstreu verwendet. Er hat verhindert, dass die Kotbällchen an der Käfigschublade kleben bleiben und den Vögeln meist auch gleich das Vogelgrit mitgebracht.
Heute wird Vogelsand kaum mehr verwendet. Für Käfige mit 1,00m Breite und mehr kommt schnell erhebliches Gewicht zusammen. Auch hält der Sand die Federn nicht wirklich fest und ist in Sachen Beschäftigung weitgehend uninteressant für die Vögel. Das nötige Grit bietet man besser in einer extra Schale an, das ist hygienischer.
Das heißt nun aber nicht, dass Sand gar keine Daseinsberechtigung in der Vogelhaltung mehr hat. Manche Wellensittiche haben Spaß daran, ein Sandbad zu nehmen, wenn man den in einer separaten Schale anbietet.
Die heute wohl am meisten verwendete Einstreu sind Buchenspäne oder Buchenholzgranulat. Es gibt dieses in drei Stärken, fein, mittel, grob. Für Wellensittiche verwendet man am besten das mittlere; das feine könnte etwas staubig sein. Leider ist der Preisvergleich bisweilen etwas schwierig, weil manche Händler in Litern, andere in Kilogramm rechnen.
Diese Buchenholzteilchen sind überall zu bekommen, einfach zu handhaben, halten die Federn und den Kot ganz gut fest und sind auch etwas interessant für die Vögel, um darin nach z.B. nach ein paar herunter gefallenen Futterkörnchen zu wühlen.
Ob man sich für Buchenholzgranulat oder Holz- bzw. Strohpellets entscheidet, macht für die Vögel keinen Unterschied. Beides ist eine gute Wahl.
Hanfeinstreu ist auch sehr gut geeignet, dabei etwas feiner als das Buchenholzgranulat. Hanf ist zwar kein „Holz“ aber im Vergleich zu beispielsweise Stroh auch noch recht hart. Das heißt, es bleibt gut im Käfig und fliegt nicht schnell auf, ist aber entsprechend auch nur wenig weicher als Buchenholz. Hanfstreu gilt als sehr staub-arm.
Die Variante mit Eukalyptus ist natürlich gerade für Wellensittiche spannend, aber da muss man schauen, wie sehr man den Geruch selber mag.
Lein-Einstreu ist noch ein wenig feiner als Hanf. Man bekommt es meist nur in recht großen Gebinden (20 kg, für Pferde), dadurch ist es relativ günstig.
Im Vergleich zu Buchenholz und Hanf verschieben sich hier die Eigenschaften weiter dahin, dass es etwas leichter ist. Dadurch fliegt es ein wenig schneller aus dem Käfig – ist aber auch ein wenig weicher. Das kann interessant sein, wenn man gehandicapte Vögel hält.
Optisch sieht es gut aus und hat auch gute Eigenschaften, Federn und Kot zu halten, der sogar ein bisschen darin „verschwindet“. Ebenso ist auch Leinstreu weitgehend staubfrei und gut händelbar.
Vogelhalter haben das meist nicht so im Blick, ich kann solche Leinstreu aber aus eigener Erfahrung sehr empfehlen.
An Leinstreu habe ich Gefallen gefunden durch einen gehandicapten Vogel (Polsterung), der sich gern auf dem Käfigboden aufhielt (staubarm).
Fein gehäckseltes und entstaubtes Stroh (Strohmehl), auch wieder aus dem Pferdebereich.
Gemessen daran, wie fein und leicht diese Einstreu ist, bleibt sie überraschend gut im Käfig. Es ist etwas weicher als Leinstreu und hat natürlich ebenso gute Eigenschaften, Kot und Federn zu behalten. Dabei aber nicht ganz so staubfrei.
Als Polsterung für flugunfähige Vögel auf jeden Fall einen Versuch wert!
Stroh, sei es gehäckselt (erstes Foto) oder grob geschnitten (zweites Foto), ist sehr gut geeignet, wenn man den Boden polstern möchte.
Die längeren Halme halten Federn besser fest als jede andere Einstreu, manchmal wühlen die Vögel hier aber ein „Loch“.
Grob geschnittenes Stroh aus dem Nagerbereich hat beste Polster-Eigenschaften.
Solches Stroh ist sehr mit Heu zu vergleichen; es ist überall zu kaufen und hält die Federn super fest, während der Kot nach unten durchfällt. Beides ist zum Einfüllen nicht so gut zu handhaben, bleibt aber dann gut im Käfig und ist spannend für die Vögel. Während im Heu sich mal ein Kraut finden kann, haben wir im Stroh oft ein paar Ähren.
Aber Stroh ist auch immer ein wenig staubig und kann in der Qualität schwanken, wenn auch nach meiner Erfahrung weniger als Heu. Die helle Farbe macht sich optisch sehr gut im Käfig.
Zu Kaufen gibt es das Stroh locker eingepackt oder etwas gepresst. Letzteres ist natürlich sehr platzsparend, lässt sich aber dann nicht so gut aus der Tüte holen.
Auch Heu kann man als Einstreu für Wellensittiche verwenden, es ist dabei dem Stroh sehr ähnlich. Man bekommt es auch im Supermarkt, Heu ist ebenfalls sehr weich und leicht und es gibt auch immer mal Angebote mit Kräutern oder Löwenzahn darin, was die Vögel durchaus interessant finden können.
Heu und Stroh haben etwas gemeinsam, beim Einfüllen streut man immer auch das Zimmer etwas ein. Dafür fliegt aber dann auch kaum mehr etwas aus dem Käfig, wenn es einmal drin ist und hat beste Eigenschaften, Federn und Kot zu halten.
Ich selbst bin vom Heu trotzdem wieder abgekommen; denn unabhängig von der Marke scheint es hier naturbedingt die größten Schwankungen in der Qualität zu geben. Das heißt, man hat immer mal eine staubige Tüte.
Es gibt natürlich noch viele andere Einstreu-Arten, und wenn der Boden nicht gepolstert sein muss, gibt es kaum etwas, wovon wirklich abzuraten ist. Vor allem nicht aus Sicht der Vögel.
Was ich nicht verwenden würde, sind die leichten Holzspäne, welche man klassisch für Kleintiere kaufen kann – denn die fliegen zu schnell auf und dann hat man reichlich im Zimmer.
Ebenso würde ich kein Papier als Einstreu verwenden, auch wenn es Stimmen gibt, die täglich gewechseltes Papier für das hygienischste halten. So recht nachvollziehbar klingt mir das jedoch nicht, denn Papier hält weder Federchen noch Staub bei sich und entsprechend fliegt solches sofort auf, wenn ein Vogel nach unten flattert – und atmet das ein.
Auch würde ich den Käfig nicht unbedingt mit „Waldboden“ oder sonstigem sehr spannenden Material ausstatten, dafür bietet man lieber eine separate Wühlkiste an. Wir haben im Käfig ja doch immer etwas mehr Kot, so denke ich, wenn die Tiere sich gern etwas mit der Einstreu beschäftigen – gut – und auch genug.
Also an dieser Stelle einfach der Rat, sich ruhig selbst einmal durchzuprobieren, was vom Handling und der Optik am besten zusagt. Bei einem etwas größeren Käfig kriegt man auch einen 20kg-Sack in überschaubarer Zeit quitt, das muss nicht schrecken. Zumal solche großen Gebinde meist preislich nicht so hoch liegen – und im Notfall kann man auch einfach mal den Garten mulchen, wenn es so gar nichts ist.
Hallo Leute ich bin’s Hannah