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Image by Paislie from Pixabay

Einführung

Wellensittiche zählen zu den beliebtesten Ziervögeln unter den Haustieren. Das hat gleich mehrere Gründe. Die geselligen Vögel kommen in den buntesten Farben, werden sehr schnell zahm und lassen sich auch in Gefangenschaft einfach vermehren. Zudem sind sie dank ihrer geringen Futteransprüche einfach zu halten. Außerdem sind Wellensittiche kleiner als viele andere Ziervögel und benötigen dadurch weniger Platz. Sie erreichen in ihrer Wildform gerade einmal 15 bis 20 cm und 20 bis 40 Gramm. Männchen sind zwar größer, aber leichter.

Es ist bekannt, dass Wellensittiche mit ihren kleinen Krummschnäbeln zur Ordnung der Papageien zählen und aus Australien stammen. Hier gibt es immerhin auch grüne Landstreifen an den Küsten und im Nordosten sogar Tropenwälder. Doch wer hätte gedacht, dass diese kleinen zierlichen Singvögel im trockenen australischen Outback durchkommen? Es sollen offene Flächen mit Büschen und Sträuchern sowie Eukalyptus-Bäumen an Wasserstellen sein.

Wellensittiche würden am liebsten ihr ganzes Leben in ihrer Heimat bleiben, das geht aber nur in kleinen Regionen Australiens. Die meisten Wellensittiche müssen regelmäßig neue Weidegründe aufsuchen. Sie fressen auch ein paar Halme und Beeren, der Großteil ihrer Nahrung besteht jedoch aus Sämereien von Pflanzen, die in Bodennähe wachsen. Insbesondere zur Brutzeit fressen sie auch halbreife Samen, mit denen sie zugleich mehr Feuchtigkeit aufnehmen können.

Dort, wo es so viel regnet, dass eine satte Weidelandschaft wächst, setzt sich Morgentau in den Halmen ab. Allein dieser und die Feuchtigkeit in der Nahrung genügen dem Wellensittich, um mehrere Tage ohne Wasserquelle auszukommen. Doch ganz ohne geht es nicht.

Viele natürliche Wasserstellen sind abgestanden, es wachsen Algen im Wasser oder dieses ist insgesamt nicht von guter Qualität. Deswegen bevorzugen wilde Wellensittiche künstliche Wasserquellen für Weidevieh oder in Gartenanlagen. Künstliche Wasserquellen können regional zu einer höheren Population führen, bergen aber zugleich ein Risiko für die kleinen grünen Vögel. Wenn der Mensch die Wasserstellen nicht mehr benötigt, wird er kein weiteres Wasser opfern. Passiert das in einer größeren Region gleichzeitig, finden ganze Schwärme mit Pech nicht rechtzeitig neue Wasserquellen und verdursten.

Wetterbedingte Gefahren für wilde Wellensittiche

Neben der stark schwankenden Verfügbarkeit von Wasser gibt es für australische Wildvögel viele weitere Gefahren, die mitunter verheerend auf die Population einer Region wirken können. Gab es in einer Region zunächst Niederschläge, dann aber nicht mehr, vertrocknet die rasch empor gekommene Vegetation direkt wieder. So entsteht aus einer plötzlich ergrünten Fläche innerhalb kürzester Zeit ein Areal aus Brennmaterial. Eine Glasscherbe oder ein Funken genügen, schon brennt eine Feuerwalze alles nieder. Die Wellensittiche müssen ihre Brut zurücklassen, um zu entkommen. Wenn sich dann aber große Populationen auf den verbleibenden Grünflächen ballen, wird ein Teil verhungern.

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Das australische Outback ist in weiten Teilen sehr trocken. An den Wasserstellen, die von Gräsern, Stauden, Sträuchern und Eukalyptus-Bäumen flankiert werden, hat man eine gute Chance, wilden Wellensittichen und anderen Tieren zu begegnen.

Danke für die Bilder an: lum-box und kalexander73 von Pixabay.

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Mit den unvorhersehbaren Regenfällen und -zeiten entsteht zudem ein anderes Problem. Erst mit einem dem Regen folgenden Überangebot an Nahrung beginnen Wellensittiche mit der Brut. Die Weibchen bevorzugen Baumhöhlen in Eukalyptus-Bäumen, weichen aber auch auf Höhlen im Boden, Felsspalten oder andere Nischen aus. Hier liegt ein Nest neben dem anderen. Während die Weibchen ihre vier bis sechs Eier 18 Tage lang bebrüten, suchen die Männchen nach Futter. Dann erfolgt die Aufzucht, nach 35 Tagen werden die Küken flügge. Wird die Nahrung aufgrund ausbleibender Regenfälle in dieser Zeit schon wieder knapp, reicht es nicht mehr für die Aufzucht.

Fressfeinde und der Mensch

Klassische Fressfeinde der wildlebenden Wellensittiche sind:

– Raubvögel
– Schlangen
– junge Warane (Riesenechsen)
– einst auch die Ureinwohner Australiens, die Aborigines 

Einzelne Fressfeinde sind für die Population normalerweise keine große Bedrohung, ihre Beute summiert sich jedoch. Genau wie Schwarmfische formieren sich Schwarmvögel, um einen wirbelnden Körper zu bilden. Raubvögel müssen ein Ziel definieren, um es anzugreifen. Das geht nicht, solange kein Wellensittich aus der Reihe fällt. Ist ein Tier krank oder zu alt, wird es häufig aus dem Schwarm ausgeschlossen, um nicht zur Gefahr für alle anderen zu werden. Ausgestoßene Wellis sind eine besonders leichte Beute.
Daher müssen wir als Vogelhalter unseren Schützlingen besondere Aufmerksamkeit zukommen lassen. Ein kranker Vogel wird stets vermeiden, zu zeigen, dass es ihm schlecht geht. Wellensittiche, die bereits auf den ersten Blick krank wirken, schweben häufig bereits in Lebensgefahr.

Wilde Schlangen werden eher der Brut zum Verhängnis. Auch Jungvögel, die noch nicht so gut fliegen können, werden am Boden zum leichten Opfer. Hier lauern neben Schlangen auch junge Riesenechsen beziehungsweise kleine Warane auf Beute. Sicherlich werden auch eingeschleppte Ratten zum Problem für den Bruterfolg.

Um nicht allzu leicht erkannt zu werden, sind die kleinen Flieger gut getarnt. Wilde Wellensittiche haben stets gelbe Federpartien im „Gesicht“. Auf dem Hinterkopf geht es auf der grünen Grundfarbe mit schwarzen waagerechten Linien los, die ab den Schultern in ein welliges Muster übergehen. Dieses verschwimmt am Bodengrund, wodurch nach Futter suchende Wellensittiche, die zudem einen dunkelblauen Schwanz haben, nicht so schnell erkannt werden. Das grüne Grundgefieder imitiert hingegen die Blätter der Eukalyptus-Bäume, in denen sie bevorzugt ausruhen. Weibchen und Männchen unterscheiden sich nur anhand der Wachshaut über dem Schnabel. Diese ist bei Männchen blau, bei Weibchen unscheinbarer beige-braun.

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Die kleinen grünen Wellen-Papageien haben ein  faszinierendes Sozialverhalten.

Auch deshalb sind sie als Haustiere so beliebt – es macht einfach Spaß diese Vögel zu beobachten!

Danke für diese Bilder an: Lichtsammler und BBPhotodesign.

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Neben den natürlichen Jägern haben auch australische Ureinwohner zugegriffen, wenn sie Nester fanden oder Wellensittiche erbeuten konnten. Aborigines sind es gewohnt, viele kleine Happen zu finden und machen deswegen auch vor kleinen Ziervögeln nicht halt. Tatsächlich bedeutet das australische Wort „betcherrygah“ (englisch Budgerigar = Wellensittich) so viel wie „gutes Essen“. Damit sind aber nicht nur die kleinen Vögel gemeint, sondern auch das gute Nahrungsangebot in der Umgebung ihrer Schwärme.

Mit der Kolonialisierung Australiens waren es ab 1840 eher die weißen Siedler, die in ihrer Hybris ganze Schwärme fingen und als Ziervögel nach Europa ausführten, bis dieses bereits 1894 verboten wurde.

Der karge Alltag wilder Wellensittiche

Immer wieder gibt es gute Zeiten, in denen Wellensittiche sich vermehren. Mit ausbleibendem oder sehr knappem Regen schwindet das Futterangebot. Sicherlich, reife Saat keimt erst mit dem nächsten Regen und die Samenkörner überdauern eine lange Zeit. Nur, dass sie knapper werden und immer schwerer zu finden sind. Deswegen fliegen die Vögel weiter, finden aber nicht automatisch eine fette Weide vor.

Viele Regionen bleiben über Jahre trocken. Es gibt keine festen Zeiten, in denen es Regen gibt. Wellensittiche sind in der Brut Opportunisten, sie passen sich den aktuellen Bedingungen an. Das Fehlen fester Regenzeiten bedeutet also auch, es gibt keine festen Brutzeiten. Wellensittiche haben deswegen auch keine festen Routen, sondern fliegen mehr oder weniger intuitiv oder gar planlos weiter. Sie können keine Fettreserven bilden und müssen spätestens nach drei Stunden eine Pause zum Fressen einlegen. Sollten sie absolut nichts finden, wäre es um sie geschehen, es finden sich aber fast immer einige Körner.

Letztendlich sind die Regenfälle die Jahreszeiten der Wellensittiche. Meistens ist es trocken und das Leben karg. Aber sobald das Wetter stimmt, geht es direkt mit der anstrengenden Brut los. Dabei können auch mehrere Bruten hintereinander stattfinden und es entstehen innerhalb kürzester Zeit die beeindruckend großen Schwärme von mehreren Tausend Tieren, wie wir sie manchmal auf Fotos sehen können.

Kurzes Leben in freier Wildbahn

Die Fähigkeit, sich schnell zu vermehren hängt auch beim Wellensittich mit dem Umstand zusammen, dass sie in freier Wildbahn nur selten alt werden. Wilde Wellensittiche können vermutlich bis zu 10 Jahre erreichen. Das wäre jedoch eine seltene Ausnahme. Wenn sie überhaupt die ersten 3,5 Monate überstehen und ein Paar bilden, werden sie meist dennoch innerhalb weniger Jahre ihr Ende finden.

Mit guter Pflege werden Wellensittiche in Menschenhand bis zu 17 Jahre alt. Bei schweren Haltungsfehlern wie Einzelhaltung oder aufgrund von Unfällen sind es auch hier meistens nur ein paar Jahre. Deswegen ist auf eine artgerechte Haltung mit mehreren Stunden Zimmer-Freiflug pro Tag in fachgerechter Beleuchtung und bei artgerechter Ernährung zu achten. Nur dann werden die schönen und geselligen Wellensittiche einen über viele Jahre begleiten.

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Dank der Zucht gibt es die kleinen Australier mittlerweile in den buntesten Farben. 

Es sind wundervolle Haustiere, die uns mit ihren akrobatischen Einlagen, kleinen Zankereien und liebevollen Zärtlichkeiten immer wieder in den Bann zu ziehen vermögen.

Geschenk-Ideen für wilde Wellensittichfreunde

PuzzleYOU – 1.000 Teile Puzzle*

Hübsches Portrait eines wildfarbigen Wellensittich-Hahns als Puzzle. 1.000 Teile – langer Puzzlespaß! Die Nahaufnahme kommt in hoher Foto-Qualität und ergibt eine Größe von 64 x 48 cm.
Alternativ stehen auch kleinere Puzzle-Größen zur Auswahl.

Buch: Australische Sittiche. Haltung, Zucht und Artenschutz*

Die beiden Autoren Jörg Asmus und Werner Lantermann beschäftigen sich detailliert mit den besonderen Lebensbedingungen der australischen Sittiche – um daraus zeitgemäße Anregungen für eine wirklich artgerechte Haltung und Zucht zu gewinnen. Im zweiten Teil gibt das Buch zahlreiche spannende Artenportraits, vom Rotkappensittich bis zu den Laufsittichen. Natürlich darf auch der Wellensittich hier nicht fehlen. Empfehlung!

Budgerigar: How a Brave, Chatty and Colourful Little Aussie Bird Stole the World’s Heart*

Noch ein Buchtipp!  Ein bezauberndes Buch von Sarah Harris und Don Baker. Das Autorenpaar widmet sich der Geschichte der kleinen Zwitschervögel – und beschreibt, wie sie „der Welt ihr Herz gestohlen“ haben. Ein kurzweiliger Mix aus der Geschichte, über berühmte Wellensittiche-Halter – und berühmte Wellensittiche! Tatsächlich hat der kleine grüne Papagei es in bereits über 30 Ländern auf eine Briefmarke geschafft. Leider bislang nur aus Englisch erhältlich, doch unbedingt lesenswert.

Teddys Rothenburg Kuscheltier Wellensittich Tolly 12 cm*

Ein süßer Plüschvogel-Wellensittich in natürlicher Größe. Das niedliche 12cm kleine Kuscheltier sieht beinahe aus wie ein echter Australier! 😉

Cornelißen Plüsch Schlüsselanhänger – grüner Wellensittich*

Nicht ganz so lebensecht, doch super-niedlich. Ein kleiner wildfarbener Plüsch-Welli als Schlüsselanhänger!

Blanko Grußkarte mit Wellensittich-Paar*

Ein liebevolles grünes Wellensittich-Pärchen als Grußkarte. Das hübsche Motiv kommt ganz ohne aufgedruckten Text und eignet sich daher für viele Gelegenheiten, sei es als Geburtstagskarte – oder für ein Liebespaar. Die Karte ist etwa 15 x 14cm groß.